Ergebnis der Befragung der Fachexkursionsteilnehmer vom April 2013

Ergebnis Fragebogen

Gesamtzufriedenheit der Mitarbeiter
Gesamtzufriedenheit der Mitarbeiter© AWV GU

Von den insgesamt 61 Teilnehmern und einer Teilnehmerin kamen 48 aus Gemeinden, welche Altstoffsammelzentren betreiben und 14, welche noch klassische Sperrmüll-Sammlungen durchführen. Insgesamt waren 30 Gemeinden vertreten.

Altstoffsammelzentren

Das ASZ an sich wurde als abfalltechnisch besonders gute Lösung angegeben. Wichtige Punkte waren hier eine witterungsgeschützte Sammlung unter Dach, sowie baulich gute Lösungen für ein einfaches Einbringen der Abfälle (Rampe, Tieferstellen der Container). Auch die Organisation im ASZ sowie die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern sind wichtige Punkte für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
Ein Großteil gab an, sehr zufrieden mit der Sammlung der einzelnen Fraktionen zu sein, wobei die Zufriedenheit der Bevölkerung noch etwas höher eingeschätzt wurde, als die eigene angegebenen worden war. Allerdings wünschen sich hier vor allem ASZ-Mitarbeiter ob der größeren Sammeltiefe eine bessere Information der Bürgerinnen und Bürger was die Trennung im ASZ angeht; eine bessere Vertrautheit, Mitarbeit und Einsicht der Bevölkerung sind Punkte, wo Handlungsbedarf gesehen wird.

Sperrmüllsammlung

Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter gab eine mittlere Zufriedenheit an, ein Drittel der Befragten ist sehr zufrieden mit den Sperrmüllsammlungen. Drei von 14 gaben an, weniger zufrieden zu sein mit der Sammlung des Sperrabfalls. Die Zufriedenheit der Bevölkerung teilt sich in sehr und mittel zufrieden auf, nur etwas mehr als ein Zehntel schätzt die Bevölkerung als weniger zufrieden ein. Hauptargument ist der allgemein steigende Anspruch der Bevölkerung nach Verfügbarkeit - eben auch von Abfall-Abgabemöglichkeiten.
In Gemeinden mit Sperrmüll-Sammelterminen gibt es diverse Lösungen, wie andere Abfälle gesammelt werden. So halten viele die Organisation der Altspeiseölsammlung für sehr gut gelöst, aber auch der täglich mögliche Zugang zu Altholz-, Alteisen- und/oder Karton-Container wurde mehrmals erwähnt. Die vielerorts bereits haushaltsnahe Altpapiersammlung fand ebenfalls positive Erwähnung.

Im Vergleich zeigen sich insgesamt deutlich mehr ASZ-Mitarbeiter als sehr zufrieden, Mitarbeiter von Sperrmüll-Sammlungen geben im Durchschnitt eine mittlere Zufriedenheit an. Dies zeigt sich auch bei der Frage nach abfalltechnischem Handlungsbedarf: die Hälfte der Befragten (6 von 14) gab den Bau eines ASZ als Lösungsvorschlag an. Grünschnitt ist eine Fraktion, deren Sammlung in vielen Gemeinden (mit und ohne ASZ) noch nicht zufriedenstellend gelöst ist, aber deren unbefriedigende Situation den Mitarbeitern bewusst ist. Wo allerdings Lösungen gefunden wurden, werden sowohl Bürger als auch Mitarbeiter überwiegend mit „sehr zufrieden" beurteilt. 

 

Illegale Abfallbrigaden

Die Problematik der illegalen Abfallbrigaden betrifft mittlerweile ausschließlich Gemeinden mit Sperrmüll-Sammlungen. Durch ein konsequentes Auftreten der Mitarbeiter konnten einige Gemeinden dauerhafte Lösungen herbeiführen. Ebenfalls gute Erfahrungen wurden gemacht, wenn die Informationen zur rechtlichen Situation in Österreich auf Ungarisch und Rumänisch ausgeteilt wurden und die Beamten der Exekutive nach einer Sammelerlaubnis gefragt haben. Steiermarkweit ist die Situation so, dass sich Illegale Abfallbrigaden nur schwer tatsächlich zurückdrängen lassen, sondern diese dann auf andere Bezirke/Gemeinden ausweichen.

Diskussion

Bei der regen Diskussion wurde die ASZ-Sammlung der Sperrmüll-Sammlung gegenüber gestellt: die größere Sammeltiefe und das bessere Service durch angepasste Öffnungszeiten waren die am häufigsten genannten positiven Punkte des ASZ. Sperrmüll-Sammlungen hingegen sind weniger kostenintensiv und bedeuten für die Gemeindearbeiter nur maximal vier Tage erhöhten Arbeitsaufwand pro Jahr. Für kleinere Gemeinden (unter 1300 Einwohner) scheint sich das Sperrmüll-Sammelsystem zu bewähren, bei größeren gilt eine genaue Kosten-/Nutzen-Abwägung.
Ob das ASZ Ratschendorf als Bezirks-Altstoff-Sammelzentrum ein Vorbild für Graz-Umgebung sein könnte, sahen die Teilnehmer unserer Fach-Exkursion eher kritisch: so divers und verwinkelt der Bezirk ist, müsste es zumindest vier zentrale Sammelstellen geben. Auch der Bedarf ist für viele zweifelhaft.

Verwiegen oder nicht?

Das Thema der Verwiegung ist ein schwieriges, scheint es doch - zumindest auf den ersten Blick, das gerechteste System zu sein und eines, welches den Bürgerinnen und Bürgern am einfachsten zu kommunizieren ist. Allerdings steht der Organisationsaufwand nicht immer dafür, da dieser die Mehreinnahmen mitunter übersteigt.
Ebenfalls diskutiert wurde eine Beschränkung der Sperrabfall-Mengen auf beispielsweise einen Anhänger pro Anlieferung. Mit der Aufgabe, den Bürgerinnen und Bürgern bei Überschreitung der Mengen Gebühren zu verrechnen, stoßen viele Mitarbeiter in der Praxis aber auf große Probleme.

AWV GU

Ein herzliches Dankeschön für die vielen positiven Rückmeldungen zur Arbeit des AWV GU! Die Anregungen haben uns aber auch gezeigt, dass wir in unserer Beratungstätigkeit wieder verstärkt direkt auf die Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinden zugehen müssen, was wir sehr gerne tun werden!
April 2013
April 2013© AWV GU
April 2013
April 2013© AWV GU
April 2013
April 2013© AWV GU